Die Anfänge der Musikschule gehen auf das Jahr 1992 zurück. Damals beschlossen Dietmar Schönherr und Jeunesses Musciales Germany, fünf professionelle Instrumentallehrer und Orchestermusiker des Blechbläser-Kollegiums Münster nach Nicaragua einzuladen. Bei ihrem Besuch blieb es jedoch nicht nur beim Gastauftritt in der Casa, sondern das Ensemble spielte auch in den Vororten und Armenvierteln Granadas. Gemeinsam mit Musikern des Nationalorchesters organisierten sie als Reaktion auf das große Interesse der Bevölkerung einen ersten Workshop und legten damit den Grundstein für die heutige Musikschule.
Zwei Jahre später wurde die Musikschule eingeweiht und bis 1999 zunächst von Ramón Rodríguez übernommen, der damals außerdem Leiter der Camerata Bach war. Zu dieser Zeit belief sich das Angebot auf Unterricht in Holz- und Blechblasinstrumenten.
Ab 2000 wurde die Musikschule dann vom spanischen Hornisten Santi Martí geleitet. Er führte die Arbeit von Ramón Rodríguez weiter, nahm aber auch Saiteninstrumente ins Unterrichtsangebot mit auf, wobei zunächst nur Gitarrenunterricht gegeben wurde.
Von 2004 an übernimmt dann Kevin Gutiérrez die Leitung. Er selbst ist Tenor und Pianist und hat eine spezielle Ausbildung in Kindererziehung. Durch ihn tritt die Musikschule in einen Prozess der Veränderungen ein: Er führt die Schule durch Weiterbildung und Ergänzung an das Niveau einer Musikhochschule heran. Er initiiert Unterricht zur Kammermusik, zum Orchesterspiel, im Chorgesang, im Solfeo und Bandmusik und ergänzt außerdem Theorieunterricht. Er schafft es, eine Musikschule mit einer großen musikalischen Vielfalt für alle Altersstufen zu schaffen, die bis heute die einzige Ausbildungsstätte in Nicaragua ist, die man mit einer Musikhochschule vergleichen kann.