Im Oktober 1998 wütete der Hurrikan „Mitch“ in ganz Zentralamerika und richtete zum Teil erhebliche Schäden an. Im Bereich des Dorfes Malacatoya im Gemeindegebiet der nicaraguanischen Stadt Granada war ein ganzer Landstrich bis zu 1,5 m für sechs Tage überflutet. Im darauf folgenden August 1999 wurde von der Stiftung Casa de los Tres Mundos das integrierte Dorfentwicklungsprojekt Los Angeles/ Malacatoya initiiert, das den von der Hurrikankatastrophe geschädigten Einwohnern entlang des Flusses Malacatoya Hilfe bieten soll.
Der Auslöser dafür, Handlungsstrategien zur Verbesserung der Lebensqualität für die Region nördlich der Stadt Granada zu entwickeln, war die bedrückende Situation während und vor allem nach dem Hurrican „Mitch“ und seinen Auswirkungen auf die Mikroregion um Malacatoya. Doch schon vor dieser Naturkatastrophe gab es erhebliche Probleme in den Bereichen Wohnen, Umwelt, Infrastruktur und Wirtschaft. Es fehlt heute noch an technischer und sozialer Infrastruktur wie Bildungsmöglichkeiten, Gesundheitsposten, Strom, asphaltierten Straßen, etc.
Das primäre Ziel des Dorfentwicklungs-Projektes Los Angeles/ Malacatoya ist die Schaffung von Behausungen für Überschwemmungsopfer der Region. Man setzte sich zum Ziel, ein vor Umwelteinflüssen weitgehend geschütztes Dorf zu gründen und durch zusätzliche Infrastruktur die Lebensqualität aller im Umfeld lebenden Menschen zu verbessern. Beschäftigungsinitiativen wie der Aufbau von Kleinunternehmen sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der integrierten Dorfentwicklung Los Angeles/ Malacatoya. Die Gründung einer Ziegelproduktion und einer Tischlereiwerkstatt stellen den Anfang dieses Vorhabens dar. Inzwischen gibt es auch einen Imkereibetrieb und eine Papiermanufaktur in der Comunidad. Die Casa de los Tres Mundos bietet seit 2002 Malkurse, Clown- und Theaterworkshops sowie verschiedene andere künstlerische und handwerkliche Kurse für Kinder der Region an. Auch die Errichtung eines Skulpturenparks mit indigenen Figurenmotiven ist abgeschlossen. Überdimensionale Repliken sollen der Bevölkerung ein Stück Geschichte und Identität zurückgeben.
Die Ansiedlung des neuen Dorfes Los Angeles/ Malacatoya soll nicht nur das primäre Problem der Grundbedürfnisse in Form von neuen Häusern lösen, sondern auch weiterführend die Lebensqualität der nicaraguanischen Landbevölkerung im Departamento Granada in wirtschaftlicher, infrastruktureller, kultureller und ökologischer Hinsicht verbessern.
Beschäftigungsinitiativen wie der Aufbau von Kleinunternehmen und kulturelle sowie edukative Angebote sind integraler Bestandteil des Dorfentwicklungsprojekts Los Angeles/ Malacatoya. Die Besonderheit des Projektes liegt in der weitgehenden Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung im Planungs- sowie im Durchführungsprozess.
Projektgrundsätze sind:
Die Struktur der dörflichen Ansiedlung „Los Angeles“ ist übersichtlich und hat einen einprägsamen Aufbau. Auf einer Fläche von 11, 97 ha wurde mit Beteiligung der Begünstigten eine Siedlung geschaffen, die sich auf einem hierarchischen Straßensystem aufbaut.
Das Projekt wurde finanziert von