Die Fundación Casa de los Tres Mundos ist als Kulturzentrum stets an neuen Projekten und Innovationen interessiert, die Land und Leute an die Standards der aktuellen technologischen Entwicklung des einundzwanzigsten Jahrhunderts anpassen und sie auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorbereiten.
Vor diesem Hintergrund wurde in Kooperation mit den Gastdozentinnen Finnja Willner und Evelina Winkler das Projekt „Cine Documental“ ins Leben gerufen. Einer der Leitsprüche ihrer Stiftung Cinetaya lautet: „Ein Land ohne Dokumentarfilm ist wie eine Familie ohne Fotoalbum“ (Patricio Guzmán). In diesem Sinne realisierten die beiden Filmproduzentinnen aus Deutschland zwei umfangreiche Workshops in unserer Casa Tres Mundos. Der erste fand von August bis November 2015, der Folgeworkshop in derselben Zusammensetzung im September 2016 statt. Neben der soliden theoretischen Wissensvermittlung über die einzelnen Phasen der Dokumentarfilmproduktion konnten die insgesamt 15 TeilnehmerInnen das erlernte Know-How in die Praxis umsetzen. Und so schlüpften sie in die Rollen des Filmregisseurs/der Filmregisseurin, des Drehbuchautors/der Drehbuchautorin, des Kameramannes/der Kamerafrau oder der des Filmeditors/der Filmeditorin und bekamen dabei neue Einblicke in die facettenreiche Kolonialstadt Granada und den Alltag ihrer Bewohner.
Eine Reihe gelungener, etwa zehnminütiger Kurzfilme entstand im Laufe der Workshops, die interessante Aspekte und neue Realitäten beleuchten und durchaus zum Nachdenken anregen. Präsentiert wurden sie jeweils am Ende des Kurses im Auditorium der C3M. Die anschließende Publikumsdiskussion mit den jungen Regisseuren bot Möglichkeit zum offenen Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Neben der Gruppendynamik im Team und dem aktiven Austausch zwischen Menschen mit verschiedenen Geschichten und Hintergründen fand der angestrebte kritische (und kreative!) Umgang mit Medien Anerkennung, zu dem unter anderem auch der nicaraguanische Dokumentarfilmer Gabriel Serra (nominiert für den Oscar 2014) und der Brite Dominic Allan beitrugen.
Wir naschen immer noch voller Begeisterung von den Früchten der Arbeit und danken allen, die sie zustande gebracht haben.
Text: Barbara Schechtner
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